Der Schutz von Kindern vor Missbrauch und Ausbeutung ist ein gesellschaftliches Gebot, das im Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte des Kindes (UNCRC) und in der Verfolgung des Ziels für nachhaltige Entwicklung (SDG) verankert ist. Es handelt sich um eine globale - und oft stille - Epidemie. Sie tritt in jedem Land und in allen kulturellen und sozioökonomischen Kontexten auf. Studien zufolge erfährt jedes zweite Kind jedes Jahr Gewalt. Migrationskinder sind neben Missbrauch und Ausbeutung weiteren Gefahren ausgesetzt, darunter dem Mangel an grundlegenden menschlichen Bedürfnissen wie angemessener Ernährung, medizinischer Versorgung, Unterkunft und Wasser auf ihrer Reise in ihr Zielland.
Die geplante Ausschreibung untersucht die Möglichkeiten für innovative und nachhaltige weltraumgestützte Lösungen, die den Schutz von Kindern und Jugendlichen auf der ganzen Welt unterstützen. Sie wird die Integration von Weltraumdaten und -technologien mit ergänzenden Daten aus digitalen und terrestrischen Quellen untersuchen, um die unten genannten Probleme anzugehen.
Nachfolgend sind Beispiele, die gefördert werden könnten. Die Liste ist allerdings nicht vollständig:
Schutz von Migrantenkindern
Der Schutz von Kindern mit Migrationshintergrund ist für die humanitären Einrichtungen besonders wichtig, da Kinder, die unterwegs sind, einem größeren Risiko von Missbrauch und Ausbeutung ausgesetzt sind. Unbegleitete Kinder befinden sich oft in einem langwierigen Zustand der Verwundbarkeit und können leicht Opfer von Missbrauch und Ausbeutung werden.
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Behörden und NRO die Routen der Migranten kennen, damit sie den Migranten umfassend helfen können - nicht nur, um Missbrauch und Ausbeutung zu bekämpfen, sondern auch, um die grundlegenden menschlichen Bedürfnisse zu erfüllen.
Vermisste Kinder
Jedes Jahr gibt es Hunderttausende von Meldungen über vermisste Kinder. Kinder können aus verschiedenen Gründen von zu Hause fliehen, z. B. weil sie Gewalt und Ausbeutung überlebt haben, Zeuge und Opfer von Missbrauch geworden sind oder Opfer von Menschenhandel wurden. Sobald ein unbegleitetes Kind auf sich allein gestellt ist, ist es aufgrund der restriktiven Grenzkontrollen zwischen seinem Heimatland und dem Ziel- bzw. Transitland oft auf Menschenhändler angewiesen.
Eines der größten Hindernisse bei der Identifizierung der Opfer des Kinderhandels ist die Verfügbarkeit zuverlässiger, zeitnaher, räumlich eindeutiger und skalierbarer Daten über die Aktivitäten des Kinderhandels.
Gesucht werden vielversprechende Geschäftsideen, die sich mit den relevanten Themen oder verwandten Bereichen befassen und Folgendes vorschlagen:
Nachhaltige Dienstleistungskonzepte
Technisch machbare Lösungen
Mehrwert von Weltraumdaten oder -technologien
Motivierte Teams mit kommerzieller, technischer und fachlicher Kompetenz
In Machbarkeitsstudien werden das Nachhaltigkeitspotenzial und die technische Durchführbarkeit neuer Anwendungen und Dienste untersucht, die eine oder mehrere Weltraumressourcen nutzen. In den Machbarkeitsstudien sollte das technische und wirtschaftliche Nachhaltigkeitspotenzial des Dienstes bewertet werden, wobei jedoch das Ziel darin besteht, den Dienst anschließend zu entwickeln, zu demonstrieren und in Betrieb zu nehmen.
Geboten werden bis zu 200.000 Euro (fester ESA-Preis), 80% der maximalen Gesamtkosten von 250.000 Euro.
Projektvorhaben können zwischen dem 6. September 2024 und dem 6. November 2024 eingereicht werden.
Ein Webinar ist für den 5. September 2024 um 10 Uhr BST geplant.
Webinar Referent: Bob Cunningham, International Centre for Missing and Exploited Children (ICMEC).
Beispiele wie Weltraumtechnologien eingesetzt werden können, Informationen zum Bewerbungsablauf und weitere Informationen finden Sie unter:
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